Die Realität verschlingt gute Vorsätze zum Frühstück
Wenn Neujahrsvorsätze auf Realität prallen, ist es ganz schnell wieder vorbei mit den gesteckten Zielen und veränderten Gewohnheiten. Jetzt, nach knapp drei Wochen im neuen Jahr, wird das wieder sehr deutlich – oder halten Sie sich noch konsequent an Ihre Vorsätze? Kehrt der Alltag wieder ein und es geschieht Unvorhergesehenes zum Beispiel in der Familie oder es plagen einen plötzlich auftretende gesundheitliche Probleme, ist es ganz schnell vorbei mit den hehren Zielen. Aus diesem Grund sind die besten Neujahrsvorsätze keine Vorsätze, sondern ein kontinuierliches Aneignen neuer Gewohnheiten – das gilt übrigens auch für Führungskräfte, die sich vorgenommen haben, an ihrem Führungsverhalten zu arbeiten.
Neue Gewohnheiten oder Zielen sind schnell gefasst, doch wenn es daran geht, die Pläne in die Tat umzusetzen, scheitern wir oft und fallen nach kurzer Zeit wieder zurück in alte Muster. Meiner Erfahrung nach gibt es sechs Blockaden, die eine langfristig erfolgreiche Umsetzung sabotieren.
- Verzerrte Wahrnehmung von Planung
In uns herrscht die Vorstellung, dass derjenige Teil unserer Persönlichkeit, der Pläne macht, auch der Teil ist, der diese anschließend umsetzt. Es gibt jedoch eine exorbitant hohe Differenz zwischen diesen beiden «Persönlichkeiten» in uns. Ein Plan ist schnell gemacht, geht es daran, diesen in die Tat umzusetzen, steht man vor der Herausforderung, mit den vielen täglichen Störungen umzugehen, die einen von einer erfolgreichen Umsetzung abhalten.
- Diskrepanz zwischen Verstehen und Handeln
Es existiert eine grosse Diskrepanz zwischen Verstehen und Handeln. Es ist illusorisch, davon auszugehen, dass wenn Menschen etwas verstanden haben, sie dann auch danach handeln. Wir alle kämpfen nicht mit der Herausforderung, zu wenig zu verstehen, sondern damit, zu wenig vom Verstandenen umzusetzen. Dies zeigt sich z. B. oft im Zusammenhang mit Weiterbildungen: wie selten schaffen wir es, das Gelernte im Alltag dauerhaft umzusetzen.
- Hohe Wahrscheinlichkeit des Eintretens eines unwahrscheinlichen Ereignisses
Eine weitere Herausforderung, Pläne erfolgreich umzusetzen, sind unvorhersehbare Ereignisse. Diese Ereignisse, wie z. B. sich ein Bein zu brechen oder in einen Autounfall verwickelt zu werden, passieren einfach ungeplant. Meine Erfahrung in Coachings hat gezeigt, dass in einer Zeitspanne von 12 Monaten immer eine Krise eintritt – die Wahrscheinlichkeit des Eintretens irgendeines der vielen unwahrscheinlichen Ereignisse ist sehr hoch.
- Verführungen durch «Ausnahmen»
Man ist ständig Anreizen ausgesetzt, die einem suggerieren, dass man eine Ausnahme machen darf, wie «ich habe heute Geburtstag, deshalb gibt es heute ausnahmsweise ein Stück Torte» oder «heute ist ein Feiertag, deshalb mache ich keinen Sport». Die Liste möglicher Ausnahmen lässt sich beliebig verlängern.
- Überschätzung der eigenen Willenskraft
Oft wird die eigene Willenskraft überschätzt und auch, dass man selbst in der Lage ist, sein Verhalten regelmässig kritisch zu reflektieren. Auch hier zeigt meine praktische Erfahrung, dass dies den meisten Menschen so geht. Das führt dazu, dass sich Menschen nicht helfen lassen und sich in der Konsequenz viel langsamer verbessern, als sie es mit geeigneter Unterstützung getan hätten.
- Fehleinschätzung der eigenen Energie
Ein weiteres Element ist die Fehleinschätzung, dass man nie müde wird oder erschöpft ist. Es wird davon ausgegangen, dass man stets mit voller Energie an die Umsetzung der Pläne geht. In Tat und Wahrheit gibt es zwischen einzelnen Arbeitstagen grössere Schwankungen, beispielsweise, weil man schlecht geschlafen hat, sich krank fühlt o. Ä.
Der Schlüssel liegt in den Gewohnheiten
Wenn Sie Ihr neues Führungsverhalten dauerhaft etablieren wollen, dann liegt der Schlüssel dazu in Ihren Gewohnheiten. Das ist leider leichter gesagt als getan, denn neue Gewohnheiten lassen sich nur schwer aufbauen und alte schwer ablegen. Die einfachste Art, neue Gewohnheiten zu erlernen, ist, sich seine alten Gewohnheiten zunutze zu machen. Identifizieren Sie eine aktuelle, tägliche Gewohnheit und koppeln Sie Ihr neues Verhalten einfach daran an. Die neue Gewohnheit wird somit nicht mit einer bestimmten Zeit oder einem Ort in Verbindung gebracht, sondern mit einer bereits etablierten Routine. Mehr dazu erfahren Sie auch in meinen Blogs «Der effizienteste Weg, neue Gewohnheiten zu erlernen» und «Ein Selbstexperiment: Täglich besser werden».
Das eigene Führungsverhalten nachhaltig verbessern – mit dem Phönix-Prinzip
In meinem Buch «Das Phönix-Prinzip» erhalten Sie praktische und detaillierte Schritte, um sich intensiv mit Ihrem Führungsverhalten auseinandersetzen und dieses zu verändern. Besonders effektiv zum Beispiel zu Jahresbeginn ist das 3-Tage-Progamm. Planen Sie sich hierfür 3 aufeinanderfolgende Tage ein, an denen Sie sich intensiv mit Ihrem Führungsverhalten beschäftigen werden. Sie werden schnell feststellen, dass diese Auseinandersetzung und Reflektion Sie nicht nur zufriedener macht, sondern Ihrer Karriere noch einmal einen richtigen Schub gibt. Wichtig ist, dass Sie diese Zeit an einem Ort verbringen, an dem Sie ungestört und in Ruhe an sich arbeiten können. Das kann ein Ferienhäuschen in den Bergen oder ein Klosteraufenthalt sein. Damit Sie diese Zeit für sich so effektiv wie möglich nutzen, haben Sie im Phönix-Prinzip eine ganz konkrete Anleitung, mit welchen Fragen Sie sich in den drei Tagen auseinandersetzen. Praktische Checklisten und Formulare helfen Ihnen, Ihre Erkenntnisse in strukturierter Art und Weise festzuhalten. Probieren Sie es aus und machen Sie 2023 zu Ihrem bisher erfolgreichsten beruflichen Jahr.
Wollen auch Sie Ihr Führungsverhalten nachhaltig verbessern und Exzellenz in Leadership erreichen? Dann vernetzen Sie sich gerne mit mir auf LinkedIn oder machen Sie direkt hier einen Termin mit mir aus, damit wir darüber sprechen, wie Ihnen das am besten gelingen kann.